Modell einer Übungsfirma – Rolle der Lehrkraft
Einführung in die Übungsfirma
Eine Übungsfirma stellt ein Modell eines realen Unternehmens dar und dient als praxisorientierter Lernort. Hier erfahren Schüler*innen, wie betriebliche Abläufe funktionieren und wenden ihr Fachwissen praktisch an.
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Ziele und Lernansatz
Die Übungsfirma ermöglicht es den Schüler*innen, ihre erlernten Kompetenzen in den Bereichen Fachwissen, Sozialkompetenz, Methodenkompetenz und Selbstkompetenz zu erweitern und anzuwenden. Sie lernen die innerbetrieblichen Abläufe sowie die Zusammenarbeit mit externen Stellen wie Kunden, Lieferanten und Behörden kennen.
Die Übungsfirma bietet eine praxisnahe Lernumgebung und stellt sicher, dass die Schüler*innen kaufmännische Abläufe wie die Erstellung von Plänen und Zielen, Umgang mit elektronischen Medien wie Onlineshop, Warenhandel, Personalmanagement und Buchhaltung praktisch erfahren.
Betriebliche Abläufe und Dienstleistungen
In der Übungsfirma werden alle typischen betrieblichen Vorgänge durchgeführt, wie z.B.: Kommunikation mittels Email; Umsetzung von grafischen Ideen für die Verkaufsförderung; Waren einkaufen und verkaufen; Mitarbeiter*innen einstellen und bezahlen; Belege nummerieren, kontieren und verbuchen.
Der Unterschied zu realen Unternehmen liegt darin, dass keine realen Waren oder Gelder verwendet werden.
Unterstützung erhalten die Schüler*innen durch das ACT (Austrian Center for Training Firms), das zahlreiche Dienste wie E-Mail, Bank, Finanzamt und Sozialversicherung zur Verfügung stellt, um die Übungsfirma praxisgerecht zu führen.
Lernort und Betrieb
Die Übungsfirma fungiert als kompetenzorientierter Lernort, an dem firmenähnliche Abläufe nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten abgewickelt werden. Hier treffen die Perspektiven des Betriebs und des Lernorts aufeinander und müssen aufeinander abgestimmt werden.
Betrieb: Die Schüler*innen übernehmen verschiedene kaufmännische Tätigkeiten und lernen durch eigenes Handeln.
Lernort: Die Schüler*innen reflektieren ihr Handeln, vergleichen ihre Erfahrungen mit Fachwissen und vernetzen verschiedene Lerninhalte.
Der Regelkreislauf
Für beide Bereiche – Betrieb und Lernort – gilt der Regelkreislauf:
Planung → Durchführung → Evaluierung → Rückkoppelung
Dieser Kreislauf sorgt für eine kontinuierliche Verbesserung und Reflexion der Lernprozesse.
Rollenverständnis und Verantwortung der Lehrkraft
Die Lehrkraft hat im Modell der Übungsfirma zwei wesentliche Aufgaben:
Lernort:
Die Lehrkraft schafft eine geeignete Lernumgebung und organisiert die Rahmenbedingungen, damit die Schüler*innen in ihre Aufgaben hineinwachsen und diese eigenständig übernehmen können. Sie begleitet die Lernenden als Coach und unterstützt sie dabei, die erforderlichen Kompetenzen zu erwerben.
Betrieb:
Zusätzlich übernimmt die Lehrkraft die Funktion der Geschäftsführung und trifft strategische Entscheidungen. Sie sorgt dafür, dass die strategischen und operativen Ziele des Unternehmens erreicht werden, indem sie den Regelkreislauf anwendet und die Maßnahmen überwacht.
Dokumentation und Beurteilung
Die Schüler*innen haben über die TEAMS und einem schulinternen, nur den Schüler*innen der ÜFA Sendus Versandgroßhandel Zugriff auf alle relevanten Informationen zum Unterrichtsgegenstand. Dies umfasst den allgemeinen Lehrstoff, die Beurteilungskriterien und den aktuellen Notenstand. Die Gesamtnote setzt sich aus verschiedenen Teilbereichen zusammen, wie z.B.: Mappenführung mit Arbeitsprotokollen; Selbständige Ausarbeitungen; Mitarbeitsüberprüfungen nach den jeweiligen Abteilungen und Reflexionsgespräche.